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Die Geschichte Hongkongs

Die Geschichte Hongkongs ist berühmt für ihre 157 Jahre lange britische Mandatsschaft bis zum Jahr 1997, doch die Metropole mit ihren 7 Millionen Einwohner kann auf eine viel längere Historie zurückblicken.

Buddha Statue in Hongkong

Buddha Statue in Hongkong ©iStockphoto/zoom-zoom

Geschichte Hongkongs – Es begann vor 4.000 Jahren

Dank neolithischer Funde wissen wir heute, dass die erste menschliche Besiedlung im Raum Hongkong vor etwa 4.000 Jahren stattgefunden hat. Zum großen, mächtigen chinesischen Reich gehörte die Region circa seit 200 vor Christus zur Zeit der Qindynastie. Im 2. Jahrhundert begannen sich Chinesen der Hand-Dynastie dort anzusiedeln, wodurch sich die Südspitze zu einem bedeutenden Handelszentrum entwickelte. Sie war berühmt für die Salzproduktion und die Zucht von Perlen, denen sich die Stammesmitglieder der Tanka widmeten. Immer mehr Menschen erreichten in der Songdynastie, welche von 970 bis 1279 dauerte, das heutige Hongkong. Sie flüchteten vor den Mongolen, welche große Landesteile Chinas eingenommen hatte. Schließlich ist die Songdynastie in der Schlacht von Yamen besiegt worden und die Yuandynastie war nun Machtinhaber. Ein direkter Handel mit Porzellanwaren sollte ermöglicht werden. Für circa zehn Monate verblieb er auf Linti und baute gute Handelsbeziehungen mit den Einheimischen auf. In den nächsten Jahren steuerte Alvares schließlich weitere Orte in dieser Region an, wobei er sehr häufig auf der Insel Lampacao war. Wie gefährlich das Reisen mit Schiffen in der damaligen Zeit aufgrund der Piraten gewesen ist, beweist noch heute der Name Ilhas Ladrones für Insel der Räuber.

Geschichte Hongkongs – Der Handel floriert im 16. und 17. Jahrhundert

Im Jahr 1557 erreichten die Portugiesen mit Einverständnis der Chinesen, dass sie in der Region Hongkong eine dauerhafte Handelsstation einrichten konnten.

Geschichte Hongkongs – Die Anfänge des direkten Handels mit Europa

Im Jahr 1513 kam mit dem Portugiesen Jorge Alvares der erste Europäer in der Region Hongkong an. Er landete auf dem Eiland Linit im Pearl River. Vorher hielt er sich mit seiner Mannschaft auf den indonesischen Molukken auf und war nach China aufgebrochen, um die Seeroute nach Asien zu sichern sowie auszubauen. Der Ort war das heutige Macau, welches sich zudem schnell zur perfekten Zwischenstation für Handelsbeziehungen zwischen China und Japan entwickelte. Der Handel begann zu blühen, da während der Mingdynastie die Chinesen strengere Restriktionen bezüglich der Auslandsaktivitäten erließen und so die Portugiesen als Mittelsmänner fungieren konnten. Ihr Handel konzentrierte sich auf Seide aus China, die gegen Kupfer und Silber aus Japan ausgetauscht worden ist. Aufgrund dieses regen Handels wird die Zeit zwischen 1560 und 1640 als Goldenes Zeitalter bezeichnet. Im Jahr 1639 machte Japan seine Grenzen allerdings zu, da die portugiesischen Einwanderer sich zu stark der Missionarstätigkeit widmeten. Dies führte dazu, dass Macau bis in das 18. Jahrhundert hinein an Bedeutung verlor. Die Zeit nutzen jedoch die Holländer und Briten, die ihre Kolonialmacht ausbauten. Hongkong selbst ist damals noch ein Fischerdorf gewesen, da Ausländer nur in Macau Handel treiben durften.

Tee und Opium als Handelsgut

Die an der Küste des heutigen Hongkongs lebenden Stämme sind im 17. Jahrhundert durch die einfallenden Manchus, welche aus dem Norden kamen, vertrieben worden. Doch ihr Erfolg war nicht von langer Dauer, da sich verstärkt der Stamm der Hakka an die Küste ansiedelte, die noch heute für ihre prachtvollen Trachten bekannt sind. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts lebten mehr als 100.000 Menschen in dieser Region. In der Zwischenzeit war die Nachfrage nach Tee innerhalb Europas stark angestiegen, wodurch sich ein lukrativer Handel ergab. Das Monopol für dieses begehrte Handelsgut hatten die Chinesen, welche es gegen Silber tauschten und somit die Staatskassen der Europäer belastet worden sind. Auch Opium war ein begehrtes Tauschmittel für die Chinesen, welches die Britische Ost-Indien-Gesellschaft mit Schiffen nach China schmuggelte.

Die Opiumkriege und die britische Kolonisierung setzt ein

Der illegale Opiumhandel war der chinesischen Regierung ein Dorn im Auge. Im Jahr 1839 ist daraufhin der chinesische Staatsmann und Kommissionär Tse-hsue gegen den Opiumhandel verstärkt vorgegangen. Den Briten gefiel dieses Vorgehen gar nicht, da sie durch dieses Rauschmittel an ihren begehrten Tee gelangten. Es entwickelte sich daraufhin der Erste Opiumkrieg. Im Jahr 1842 ist in Nanking ein Friedensabkommen erlassen worden, welches unter anderem die Öffnung von fünf Häfen fixierte. Zu diesen Häfen gehörte auch Hongkong. Aufgrund des Abkommens, des Status Hongkong als Tiefseehafen und die reichen Trinkwasservorkommen wuchs der Ort schnell. Der Name Heung Gong, was auf Deutsch „Duftender Hafen“ heißt, rührt von den Sandelholzmühlen aus Aberdeen her, deren Geruch schon von Weitem wahrgenommen werden konnte. Am 26. Januar des Jahres 1842 ist Hongkong schließlich offiziell von der britischen Kolonialmacht okkupiert worden und 1843 als Kronkolonie erklärt worden. Schnell ist mit einer regen Bautätigkeit begonnen worden, um dem rasanten Bevölkerungszuwachs entgegenzukommen. Damals hieß Hongkong Victoria. Rund 20 Jahre war die Stadt von einer schlechten Verwaltung sowie einer maßlosen Korruption geprägt gewesen. Die Situation konnte erst verbessert werden, als die ersten britischen Beamten der chinesischen Sprache mächtig waren.

Der Zweite Opiumkrieg und der Pachtvertrag der Briten

Im Rahmen des Zweiten Opiumkrieges, welcher von 1857 bis 1860 dauerte, brannte in Peking der Sommerpalast ab. Zudem zog in Canton eine anglo-französische Verwaltung ein und Stonecuter’s Island sowie Kowloon sind unter die britische Krone gestellt worden. In Hongkong selbst ist viel investiert worden, wozu eine Bergbahn, ein Tiefseekabel nach London aus dem Jahr 1870 und ein Straßenbahnsystem aus dem Jahr 1904 gehörten. Die Stadt ist damit zu einem wichtigen Kommunikationsknotenpunkt gewachsen. Ende des 19. Jahrhunderts unterzeichneten die Briten schließlich einen 99-jährigen Pachtvertrag mit der Convention von Peking über Hongkong.

Das 20. Jahrhundert setzt ein

Die New Territories, welche von den Briten besetzt waren, und das Eiland Hongkong selbst sind im Jahr 1941 von den Japanern erobert worden. Dies führte dazu, dass viele Chinesen in ihre Heimatorte auf dem Festland zurück mussten. Ein Großteil der Zivilbevölkerung ist für einige Zeit interniert worden. Im Sommer 1945 ergaben sich schließlich die Japaner und die Briten konnten in Hongkong wieder ihre Flagge hissen. Die Nachkriegsjahre waren von großen Wiederaufbauprojekten gekennzeichnet. Aufgrund der vielen Kriegsflüchtlinge und Bürgerkriegsflüchtlinge wuchs die Einwohnerzahl rasant an. Daher ist viel in den Wohnungsbau investiert worden, was noch heute an alten Hochhäusern zu erkennen ist. Ende der 1940er-Jahre kamen immer mehr Chinesen nach Hongkong, die darin eine Flucht vor dem Kommunismus sahen. Ein lukratives produzierendes Gewerbe entwickelte sich schließlich und das heutige Kowloon wurde zum Revier des illegalen Handels, der Kleinkriminellen und der Prostitution. Die Lebensbedingungen dort waren furchtbar, was zu vielen Krankheiten führte. Kein anderer Ort auf der Welt hatte damals eine höhere Bevölkerungsdichte.

Hongkong geht zurück an China

Am 30. Juni des Jahres 1997 ist die Metropole Hongkong offiziell an die chinesische Volksrepublik zurückgegeben worden. Nach der Übergabe kündigte Peking an, dass nun jegliche demokratisch gewählten Institutionen aufgelöst werden und China eine Sonderverwaltungsregion ist. Im Jahr 2004 ist ein neues Parlament mit einem teildemokratischen Verfahren gewählt worden. Der Reiz Hongkongs als faszinierende Metropole ist ungebrochen groß, sodass die Einwohnerzahlen stetig steigen und ausländische Touristen gern dorthin kommen.

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